Dienstag, 3. Dezember 2013

Buchreview "Gottes geheime Schöpfung" T. Kosmatka

Ted Kosmatka. Der Biologe Paul Carlson entnimmt auf der indonesischen Insel Flores von einem geheimnisvollen Fund DNA-Proben. Doch kaum ist das geschehen, werden sämtliche Wissenschaftler im Camp ermordet. Nur Paul kommt knapp mit dem Leben davon. Dabei sollte eigentlich er zum Schweigen gebracht werden. Denn wenn er mit seinen Ergebnissen an die Öffentlichkeit tritt, widerlegt er das Weltbild der gesamten westlichen Welt. aber kann er das überhaupt verantworten? Und welche Interessen hat der geheimnisvolle Milliardär, der die Ausgrabung finanziert hat?

Paul war schon als Junge ein wissbegieriges Kerlchen - und clever. Zu Hause hat er auf dem Dachboden der Scheune ein Projekt angestoßen, in dem er Mäuse immer wieder kreuzte und dabei nur die stärksten der Generation dazu nutzte, um eine völlig neue Art zu kreieren, die andere Merkmale und Fähigkeiten aufweist als die vorhergehende. Zu seinem Leidwesen ist sein Vater ein äußerst gestrenger Mann - und dazu Arzt -, der ihm diese Experimente verboten hat und als er diese entdeckt, zerstört er sie in seinem Jähzorn. Vierzehn Jahre später ist Paul bei einem Institut angestellt, von dem er durch einen Gavin McMasters abgeworben wird, um auf die Insel Flores zu reisen und sich mit den Merkmalen mysteriöser Knochenfunde zu befassen. Kaum angekommen, gelingt eine Datierung, wird gefeiert, mit Kollegin Margaret ne schnelle Wildnisfreudennumer gschoben, bis plötzlich am nächsten Tag Soldaten auftauchen und alle Wissenschaftler bis auf Paul, Margaret und James umbringen. Paul wird durch einen Messerstreich schwer am Auge verletzt, verliert es sogar. Und er kann die Knochen retten. Man verschanzt sich in der nächsten Stadt in einem Hotelzimmer, doch plötzlich ist Margaret verschwunden und die beidne Männer werden wieder angegriffen. James stirbt, Paul wird laufengelassen, als man sicher ist, dass er keine Beweise mehr bei sich hat. Er hat es aber doch geschafft, Knochenfragmente rauszuschmuggeln und widmet sich in der nächsten Zeit der Erforschung der Teile. Doch es bleibt nicht unbemerkt und bald hat er wieder Häscher auf seiner Spur. Er flüchtet zu einer Ex-Freundin namens Lilly, die ihm auch bei der genauen Datierung der Fragmente helfen kann. Doch er bringt sie auch in tödliche Gefahr. 

Also Ted Kosmatka, der Biologie und Chemie studiert und zudem akribisch recherchiert hat, scheint zu erwarten, dass seine Leser auf dem gleichen Wissensstand sind. Sieht man davon ab, dass er voraussetzt, dass die Welt vor 5800 Jahren von Gott geschaffen wurde und Darwin nur ein Schwätzbär gewesen ist, schüttet er den Leser mit einer Flut von Fachtermini zu, dass es eine wahre Pracht ist. Leider bringt das verbunden mit diversen Rückblenden alles Mögliche, nur kein Tempo in die Sache. Auf den ersten rund 330 Seiten gibt es auf ungefähr 30 Seiten so etwas wie Aktion, der Rest besteht aus Abhandlungen, Vorträgen und teilweise religiösem Quark, der sich dann auch so zäh liest, dass ich einem Bekannten schon mitgeteilt habe, das Buch wäre ein guter Valiumersatz. Zu den Mix zwischen Religion (wobei hier nicht nur das westliche Weltbild erschüttert würde, wie im Klappentext behauptet), Wissenschaft, einem gewissen Thrilleranteil und Erinnerungen an "Dr. Moreau" sowie bestimmte Affenaufstände, gesellt sich dann noch eine kleiner Part Familiendrama. Wenn man sich aber sehr geduldig über die Seite 330 hinausgearbeitet hat, bekommt man für seine Mühen dann doch auch noch die versprochene Action mit Verfolgungsjagden, dem einen oder anderen Mord und wild gekreuten Kreaturen. Nachdem der Verlag aber vollmundig auf seiner Homepage das "Actiondebüt des Jahres" versprochen hat (Das Debüt ist es nur in Deutschland, im Ausland ist zuvor schon ein anderes als Debüt erschienen, das auch früher verfasst wurde und mit der Action ist es ja so weit nicht her), kann ich nur von einer Enttäuschung sprechen und würde es nur bedingt weiter emfehlen, wenn man ein Faible für Biologie und Chemie haben sollte. Als Actionkracher, auf den die Werbung abzielt, taugt es weniger.     

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